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Beratende Kommission: Entscheidende Weichen für Reform gestellt - Advisory Commission: Decisive course set for reform

1998
1970
1945
Kultusminister Konferenz 13 March 2024

(Guide English translation below)

Auf Einladung des Vorsitzenden der Kulturministerkonferenz, Minister Timon Gremmels, trafen sich heute in Berlin die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM), Staatsministerin Claudia Roth, die Kulturministerinnen und -minister sowie Kultursenatoren der Länder, die Vertreterinnen und Vertreter der kommunalen Spitzenverbände sowie der Kulturstiftungen der Länder und des Bundes zum 20. Kulturpolitischen Spitzengespräch.

Bei dem Treffen ging es unter anderem um die Reform der Beratenden Kommission im Zusammenhang mit der Rückgabe NS-verfolgungsbedingt entzogenen Kulturguts, insbesondere aus jüdischem Besitz. Kern der Reform ist: „BKM, Länder und kommunale Spitzenverbände streben an, an die Stelle der bisherigen Beratenden Kommission eine Schiedsgerichtsbarkeit zu setzen.“

In einem gemeinsamen Papier wurde zudem die Möglichkeit zur einseitigen Verfahrenseinleitung gegenüber öffentlichen Kulturgut bewahrenden Stellen als wesentlicher Bestandteil im neuen Verfahren verabredet. Grundlage für die Tätigkeit der einzurichtenden Schiedsgerichtsbarkeit ist ein ausdifferenzierter Bewertungsrahmen und eine neue Verfahrensordnung. Die Einbeziehung der Anspruchstellenden in das Verfahren sowie die Provenienzforschung sollen gestärkt werden.

Timon Gremmels, Hessischer Minister für Wissenschaft, Forschung, Kunst und Kultur und Vorsitzender der Kulturministerkonferenz: „Ich freue mich, dass wir heute einen wichtigen Schritt für ein beschleunigtes und transparentes Restitutionsverfahren in Deutschland vereinbart haben. Mit der Einrichtung einer Schiedsgerichtsbarkeit schaffen wir es, dass aus Empfehlungen Entscheidungen werden und sorgen dafür, dass wir den Interessen der Betroffenen besser gerecht werden.“

Claudia Roth, Staatsministerin für Kultur und Medien: „Der gemeinsame Beschluss von heute ist ein großer und wichtiger Fortschritt, um die Rückgabe von NS-Raubkunst sehr deutlich zu verbessern. Besonders wichtig war für mich und freut es mich nun, dass wir uns zwischen Bund, Ländern und Kommunen nun auf eine einseitige Anrufbarkeit verständigt haben. Zudem werden wir gemeinsam die Provenienzforschung stärken. Wir haben uns gemeinsam einen ehrgeizigen Zeitplan vorgenommen und wollen bis Ende dieses Jahres die Reform wirksam werden lassen. Damit können wir die Ziele der Washingtoner Prinzipien noch viel wirkungsvoller umsetzen.“

Eine bereits tätige Arbeitsgruppe mit Vertreterinnen und Vertretern von BKM, Ländern und kommunalen Spitzenverbänden wird die Reform weiter vorantreiben. In den Prozess fließen auch wissenschaftliche Erkenntnisse auf rechtsvergleichender Basis mit ein.

Das Beschlusspapier zur Reform der Beratenden Kommission können Sie hier herunterladen.

English translation:

At the invitation of the chairman of the Conference of Culture Ministers, Minister Timon Gremmels, the Federal Government Commissioner for Culture and Media (BKM), State Minister Claudia Roth, the culture ministers and culture senators of the states, the representatives of the municipal umbrella associations met in Berlin today of the cultural foundations of the states and the federal government for the 20th top-level discussion on cultural policy.

The meeting discussed, among other things, the reform of the Advisory Commission in connection with the return of cultural property confiscated as a result of Nazi persecution, particularly from Jewish property. The core of the reform is: “BKM, states and municipal associations are striving to replace the previous advisory commission with arbitration.”

In a joint paper, the possibility of unilaterally initiating proceedings against public bodies that preserve cultural property was agreed upon as an essential part of the new procedure. The basis for the activity of the arbitration system to be established is a differentiated assessment framework and a new procedural code. The inclusion of claimants in the process as well as provenance research should be strengthened.

Timon Gremmels, Hessian Minister for Science, Research, Art and Culture and Chairman of the Conference of Culture Ministers : “I am pleased that today we have agreed on an important step towards an accelerated and transparent restitution procedure in Germany. By setting up arbitration, we can turn recommendations into decisions and ensure that we better serve the interests of those affected.”

Claudia Roth, Minister of State for Culture and Media : “Today’s joint decision is a major and important step forward in significantly improving the return of Nazi-looted art. What was particularly important to me and makes me happy now is that we have now agreed on unilateral callability between the federal, state and local authorities. We will also strengthen provenance research together. Together we have set an ambitious timetable and want the reform to take effect by the end of this year. This will allow us to implement the goals of the Washington Principles much more effectively.”

An already active working group with representatives from BKM, states and municipal umbrella organizations will continue to push the reform forward. Scientific findings on a comparative legal basis are also incorporated into the process.

You can download the decision paper on the reform of the Advisory Commission here .



https://www.kmk.org/aktuelles/artikelansicht/beratende-kommission-entscheidende-weichen-fuer-reform-gestellt.html
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